HPL-PLatten als Balkonumrandung in 3 einfachen Schritten erklärt

HPL-PLatten als Balkonumrandung in 3 einfachen Schritten erklärt

Erfahren Sie wie Sie Schritt für Schritt eine Balkonumrandung aus unseren HPL Platten erichten. Mit allen wichtigen Informationen rund um die wetterfesten Platten aus Hochdruck-Laminat.

Wer kennt das nicht - der Neubau ist beinahe bezugsfertig, nur die Balkonverkleidung fehlt noch. Aber auch der Zahn der Zeit kann dazu führen, dass die eine oder andere Balkonumrandung nach etlichen Jahren einer Erneuerung bedarf.

Eine günstige und dauerhafte Lösung für Balkonverkleidung, Balkonumrandung oder schlicht Sichtschutz sind HPL Platten. Noch dazu lassen sich diese Platten mit etwas handwerklichem Geschick gut selbst montieren, so dass hohe Kosten für Fachleute eingespart werden können.

Die nachfolgende Anleitung hilft, den eigenen Sichtschutz aus HPL Platten in wenigen Schritten selbst zu bauen.

So gelingt die Balkonverkleidung aus HPL Platten einfach und sicher

Was sind HPL Platten?

Die Bezeichnung HPL ist in Fachkreisen geläufig und auch bei Heimwerkern seit langem nicht mehr unbekannt. Doch um welches Material handelt es sich dabei eigentlich und wo liegen die Stärken und Schwächen dieses Werkstoffs?

HPL steht für die englische Bezeichnung High Pressure Laminate und beschreibt die Herstellung des Materials treffend. Unter Hochdruck werden unzählige Lagen Papier bzw. Zellulosefaserstoff mit geeigneten Bindemitteln auf Harzbasis verpresst. So entsteht ein dichter, harter und zugleich zäher Baustoff, der sich zum Beispiel ideal für jede Art Balkonumrandung eignet.

Für eine haltbare und unempfindliche Oberfläche wird das Laminat mit einer Deck-schicht versehen, die UV-beständig, sowie kratz- und stoßunempfindlich ist.

Vorteile von HPL-Platten

  • Widerstandsfähig und unempfindlich gegen Witterungseinflüsse
  • Sehr langlebig ohne Ausbleichen oder Verziehen des Materials
  • Einfach zu verarbeiten
  • Vielfältig in der Gestaltung durch Auswahl entsprechender Beschichtungen

Nachteile von HPL-Platten

  • Material neigt zum absplittern bzw. reißen an scharfen Kanten
  • Unterkonstruktion erforderlich, da Platten statisch nicht belastbar sind

Aufbau einer Balkonverkleidung aus HPL Platten

Ist die Entscheidung für einen Sichtschutz aus HPL Platten gefallen, kann die Bal-konverkleidung mit etwas handwerklichem Geschick in den folgenden Schritten selbst erstellt werden.

Erforderliche Werkzeuge

Zur Bearbeitung von HPL Platten reichen die bekannten Werkzeuge aus, die auch zur Holz- oder Metallbearbeitung verwendet werden. In erster Linie ist das eine Bohrmaschine mit Bohrern und einem Senker, Mess- und Anreißwerkzeug, Schraubzwingen oder Montageklammern, sowie Holzstücke oder Ähnliches zum Unterlegen.

Das Aufmaß

Da ein sauberer und schöner Zuschnitt der Platten mit Handgeräten recht schwierig ist, empfiehlt es sich, die HPL Platten bereits auf Maß zugeschnitten zu erwerben. Hierfür ist es selbstverständlich erforderlich, am konkreten Ort der Balkonumrandung die Maße zu nehmen. Gerade bei etwas weniger Erfahrung ist es sinnvoll, die Unterkonstruktion, sofern nicht ohnehin schon vorhanden, zunächst zu erstellen. Ist diese dann fertig, lassen sich die genauen Maße für den Sichtschutz einfach und ohne theoretische Überlegungen nehmen.

Unbedingt zu beachten ist bei der Festlegung der Plattengrößen die Wärmeausdehnung der HPL Platten. Vor allem bei direkter Sonneneinstrahlung auf die Balkonumrandung dehnt sich der Werkstoff aus und die Gesamtlänge der einzelnen Platten verändert sich. Dieser Effekt hat zwei Auswirkungen auf die Planung des Sichtschutz: Zum einen dürfen die einzelnen Platten nicht direkt aneinander gestoßen werden. Üblich ist ein Plattenabstand von mindestens 6 mm, so dass die Platten auch bei Ausdehnung nicht aneinander stoßen. Andernfalls kann die Oberfläche beschädigt werden oder die Platte sogar brechen.

Zum zweiten muss die Ausdehnung der HPL Platten auch bei der Erstellung der Bohrungen für die Balkonverkleidung berücksichtigt werden. Sitzen die Schrauben satt in der Bohrung, kann die Ausdehnung der Balkonumrandung nur zwischen den Fixierungspunkten erfolgen. Als Folge erhält der Sichtschutz unschöne Verwerfungen. Im Extremfall bricht die Platte ebenfalls. Daher sollten die Löcher unbedingt etwas größer gebohrt werden, so dass die Platte einen gewissen Bewegungsspielraum erhält. Für die üblichen Schrauben M5 empfiehlt sich zum Beispiel eine Bohrung bis 7,5mm, die auch mit den gängigen Schraubenköpfen noch funktioniert. Wichtig ist jedoch, dass nicht alle Bohrungen die Bewegung ermöglichen, sondern ein Fixpunkt definiert wird. Am Fixpunkt sollte die Bohrung lediglich ca. 0,3 mm größer als die Schraube sein, um die Materialausdehnung im unmittelbaren Bohrungsbereich auszugleichen. Idealerweise liegt der Fixpunkt ungefähr in Plattenmitte. So erfolgt die Ausdehnung in alle Richtungen und die Spaltmaße zwischen den Platten schwinden bei Wärme gleichmäßig. Die schöne Optik der Balkonverkleidung bleibt erhalten.

Die Unterkonstruktion

Die Unterkonstruktion für die Montage der Balkonverkleidung muss natürlich in der Lage sein, das Gewicht vom Sichtschutz selbst zu tragen. Darüber hinaus muss sie aber auch die am Einbauort auftretenden Lasten aushalten. Bei einer Balkonumrandung ist dies zum Beispiel das Gewicht am Sichtschutz lehnender Personen. Ist die Unterkonstruktion nicht bereits vorhanden, sollte diese unbedingt entweder von einem Fachmann, z.B. einem Schlosser, erstellt werden, oder aber in Form vorgefertigter Elemente mit Typzulassung erworben werden.

Die gebräuchlichsten Unterkonstruktionen für eine Balkonverkleidung aus HPL sind aus Stahl oder Aluminium, ab und an kommt aber auch Holz zur Anwendung. Montiert wird die Unterkonstruktion entweder vom Hersteller selbst, oder an Hand einer beiliegenden Anleitung. So wird sichergestellt, dass die auftretenden Kräfte aus der Balkonumrandung sicher in die Balkonplatte oder die Hauswand übertragen wird.

Die Befestigung

Üblicherweise erfolgt die Verschraubung einer Balkonverkleidung aus HPL Platten mit Schrauben. Diese können aus verzinktem Stahl, oder idealerweise aus Edelstahl gefertigt sein. So entstehen auch nach langjährigem Einsatz keine unschönen Rostnasen auf dem Plattenmaterial, die die Optik der gesamten Balkonverkleidung in Mitleidenschaft ziehen.

Die gängigste Schraubengröße für die Montage der HPL Platten einer Balkonumrandung ist M5. Üblicherweise erfolgt die Verschraubung mit einer Unterlegscheibe, um die größeren Bohrungen abzudecken. Hutmuttern sorgen für eine ansprechende Optik der Verschraubung und für eine Reduzierung der Verletzungsgefahr. Passend dazu weisen spezielle Schrauben für einen solchen Sichtschutz denselben Rundkopf auf, wie die Hutmutter.

Neben den eigentlichen Bohrlöchern ist der Abstand der Befestigungspunkte für eine sichere Montage der Balkonumrandung ausschlaggebend. Je nach Plattengröße und -dicke ergibt sich für den Sichtschutz eine bestimmte Anzahl an Verschraubungen je Platte, um die rechtlichen Anforderungen an eine Absturzsicherung zu erfüllen. Genau Angaben können der ETB Absturzsicherung entnommen werden. Alternativ unterstützen hier aber auch die Hersteller der HPL Platten gerne mit entsprechenden Informationen zur sicheren Erstellung der Balkonverkleidung.

Neben der Verschraubung gibt es noch weitere alternative Befestigungsmethoden, zum Beispiel die Vernietung. Diese kommen aber weit weniger häufig für eine Balkonverkleidung zum Einsatz, insbesondere weil Verschraubungen jederzeit ohne Materialverlust geöffnet und wieder geschlossen werden können.

In 3 schritten entsteht der Sichtschutz

Ist die Unterkonstruktion erstellt und gegebenenfalls renoviert, kann der Aufbau der Balkonverkleidung aus HPL Platten beginnen.

Schritt 1: Lochbohrungen anzeichnen

Da die Platten üblicherweise ohne Bohrungen geliefert werden, müssen diese zunächst erstellt werden. Hierfür werden die Platten idealerweise am Ort der späteren Balkonumrandung auf der Unterkonstruktion provisorisch angebracht. So können alle erforderlichen Löcher an der richtigen Stelle angezeichnet werden. Fehler beim Messen werden vermieden. Hilfreich ist für diesen Schritt eine zweite, helfende Person. Ist die Platte am richtigen Ort, wird sie mit Schraubzwingen oder Montageklammern fixiert. Danach können die Löcher durch die Löcher der Unterkonstruktion angezeichnet werden.

Schritt 2: Lochbohrungen bohren

Die Platte wird wieder abgenommen, um die angerissenen Löcher zu bohren. Wichtig ist hier ein geeigneter und scharfer Bohrer, um saubere Löcher ohne ausgefranste oder abgesplitterte Kanten zu erreichen. Der Hersteller der gewählten Platten kann Auskunft zum idealen Bohrer für seine spezifischen Platten geben. Nach dem Bohren sollten die Löcher unbedingt angesenkt werden, um abplatzende Ränder zu vermeiden.

Schritt 3: Montage auf der Unterkonstruktion

Jetzt kann die HPL Platte wieder auf die Unterkonstruktion aufgebracht und anschließend final befestigt werden. Üblicherweise erfolgt die Montage mittels Verschraubungen, entweder mit Unterlagscheiben, oder speziellen Klemmtellern. Nach einem letzten Ausrichten der HPL Platten ist der Sichtschutz somit auch schon fertiggestellt.

Pflege und Wartung der Balkonumrandung

Da HPL Platten unempfindlich und witterungsbeständig sind, ist eine Pflege nicht erforderlich. Die Reinigung kann mit Wasser und eventuell etwas Haushaltsreiniger erfolgen.

Zusammenfassung und Fazit

Die Montage einer Balkonverkleidung erfolgt in den simplen Schritten Platten messen und bestellen - Befestigungslöcher vorbohren - Platten verschrauben. So einfach kann es sein, die eigene Balkonverkleidung zu erstellen. Wo andere Ausführungen schnell den Fachmann unverzichtbar machen, ermöglichen HPL Platten den eigenen Sichtschutz mit wenigen Handgriffen. Das und die positiven Materialeigenschaften machen HPL Platten so zum idealen Baustoff für die Balkonumrandung, aber auch viele andere Einsatzmöglichkeiten rund um Balkon, Terrasse und Eigenheim.

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Kategorie Kunststoffplatten