
Die Farbtemperatur hat großen Einfluss darauf, wie Licht auf uns wirkt. Grund genug das Thema Lichtfarbe von Leuchtmitteln mal genauer zu durchleuchten.
Licht - ganz besonders die Farbtemperatur hat Einfluss darauf wie wir Farben wahrnehmen und kann sogar zu Schlafstörungen führen. Darum ist es wichtig, dass je nach Raumnutzung auf die Lichtfarbe der Beleuchtung geachtet wird. Wir erklären wie und warum.
Die Lichtfarbe beschreibt die Farbtemperatur des Lichts einer Lampe und wird in der Einheit Kelvin (K) angegeben. Licht, vor allem aber die Lichtfarbe hat maßgeblichen Einfluss auf die Wirkung eines Raums sowie auf das Wohlbefinden und kann sich auf die Konzentration, den Schlaf und die Stimmung des Menschen auswirken. Die Farbtemperatur von herkömmlichen Leuchtmitteln reicht dabei von warmem, gelblich-orangen Licht über neutrales, weißes Licht, bis hin zu kühlem, bläulich-weißem Licht und wird üblicherweise sowohl mit der Farbtemperatur des Leuchtmittels, als auch mit der Bezeichnung war, neutral oder kalt angegeben. Auf manchen Verpackungen ist zudem durch eine farbliche Kennzeichnung in einem Gelbton für warmweißes Licht, in weiß für neutralweißes Licht bis hin zu hellblau zur Darstellung von kaltweißem Licht. Die Wahl der passenden Lichtfarbe ist demzufolge von hoher Bedeutung und sollte sich immer nach dem Einsatzzweck und der gewünschten Atmosphäre richten. Warmweiß für Entspannung, Neutralweiß für Alltagsaktivitäten und Tageslichtweiß für Konzentration und Präzision am Arbeitsplatz. Dabei hat jede Farbtemperatur Vor- und Nachteile.
Warmweißes Licht
Warmweißes Licht ist gemütlich, beruhigend und ähnelt dem Licht von Kerzen und kommt der Farbtemperatur von Glühlampen, wie sie noch vor wenigen Jahren sehr verbreiten waren am nächsten. Die Farbtemperatur reicht von 2.000 Kelvin bis 3.300 Kelvin, dabei gilt, je geringer die Farbtemperatur umso mehr wirkt das Licht Orange, bis es dann bei weiter sinkender Temperatur ins Rotlicht übergeht. Das gelbliche Licht sorgt für eine sehr gemütliche Stimmung und wirkt beruhigend. Daher ist es auch überall dort beliebt, wie eine entspannte Wohlfühlatmosphäre geschaffen werden soll. Es ist ideal in privaten Wohnräumen, im Schlafzimmer, oder auf der Terrasse. Im Gewerblichen Bereich wird warmweißes Licht vor allem in Restaurants und Bars, sowie in Lobby-Bereichen von Hotels eingesetzt, damit sich die Besucher wohlfühlen. Warmweißes Licht hat den Vorteil, dass es eine deutlich geringere Blendwirkung aufweist, als Leuchten mit höherer Farbtemperatur, allerdings auch den Nachteil, dass die Farbwiedergabe durch das gelbliche Licht verfälscht wird. Durch warmweißes Licht wird die natürliche Ausschüttung von Melatonin nicht gestört und trägt zu einer verbesserten Schlafqualität bei. Dies kann mit dimmbaren LED-Spots durch verringern der Helligkeit sogar noch deutlich verstärkt werden. Was am Abend auf Couch und Terrasse von Vorteil ist, ist am Arbeitsplatz das Gegenteil, denn warmweißes Licht kann bei anhaltenden Arbeiten unter Konzentration sehr ermüdend wirken und die Leistungsfähigkeit verringern.
Die Bilder zur Verdeutlichung der Wirkung unterschiedlicher Farbtemperaturen sind KI-generiert .
Neutralweißes Licht
Als neutralweißes Licht bezeichnet man Licht, welches von der Farbtemperatur zwischen 3.300 Kelvin - also fast schon warmweiß - und 5.300 Kelvin - schon relativ kaltes Licht - angesiedelt ist. Typisch für neutralweiße Leuchtmittel sind LEDs die mit 4.500 Kelvin ziemlich mittig im Spektrum angeordnet sind. Der Vorteil ist eine neutrale Lichtfarbe, die eine sehr gute Farbwiedergabe sicherstellt und damit auch als sachliches und klares Licht definiert werden kann. Mit zunehmender Farbtemperatur wird die Fähigkeit zur Aufmerksamkeit und Konzentration gefördert. Beleuchtungen in neutralem Weiß sind daher ideal für die Küche, im Treppenhaus oder zum Schminken im Badezimmer. Räume, in denen man sich vorwiegend kurz aufhält und weniger für Wohn- und Schlafräume. Typisch ist neutrales Licht auch in Büros und Klassenzimmern. Schließlich handelt es sich dabei um Orte, an dem konzentriert gearbeitet wird.
Kaltweißes Licht
Kaltweißes Licht kann - wie der Name schon andeutet - kalt und ungemütlich wirken, daher ist es absolut ungeeignet für Bereiche in denen Entspannung und Erholung im Fokus stehen. Mit einer Farbtemperatur von mehr als 5.300 Kelvin kommt es dem Tageslicht am nächsten. Typisch bei Leuchtmitteln sind Werte zwischen 6.000 Kelvin und 6.500 Kelvin, die vor allem bei wenig Tageslicht gute Auswirkungen auf höchste Konzentrationsfähigkeit haben können. Ideal für Arbeitsbereiche mit Detailgenauigkeit, zu denen vor allem Praxen, Labore oder Industrie zählen. Aber auch in Werkstätten und Produktionshallen von Handwerksbetrieben ist das bläuliche Licht förderlich, denn auch hier ist präzises Arbeiten wünschenswert. Ein zu hoher Konsum von blauen Lichtanteilen, insbesondere vor dem zu Bett gehen, kann einen unruhigen, wenig erholsamen Schlaf verursachen. In Wohnräumen, ganz besonders im Schlafzimmer, sollte kaltweißes Licht daher vermieden werden.
Es gibt natürlich auch noch diverse Sonderlichtfarben des sichtbaren Lichtspektrums, die jedoch im Sinne einer herkömmlichen Beleuchtung nicht von Bedeutung sind. Dazu zählen unter anderem Rotlicht, das meist zu therapeutischen Zwecken eingesetzt wird. Ultraviolettes Licht, besser bekannt als Schwarzlicht das vorwiegend für Schwarzlichteffekte mit Neon-Farben oder zur Echtheitsprüfung von Geldscheinen zum Einsatz kommt. Auch Buntes Licht in Form von einfarbigen Leuchtmitteln oder Misch-LEDs (RGW bzw. RGBW) mit denen stimmungsvolle Farbwechsel möglich sind, zählt zu den Sonderlichtfarben die gezielt für spezielle Anwendungen oder im SmartHome-Sektor sehr beliebt sind, jedoch in der Regel nicht zur Ausleuchtung von Wohnräumen und Arbeitsplätzen genutzt werden.
Auch die Wahrnehmung von Farben und Farbkontrasten kann sich unabhängig vom Farbwiedergabeindex CRI durch die Farbe des Lichts verändern, so dass diese wärmer und dunkler, oder kühler und heller wirken. Je nach konkreter Farbtemperatur kann es sogar durchaus sein, dass bestimmte Farben durch das Licht völlig absorbiert werden und dadurch fast farblos oder schwarz erscheinen. Dieses Thema werden wir uns aber gemeinsam mit den CRI gesondert widmen.
Wir hoffen, dass wir mit diesem Blogbeitrag ein wenig Licht - ob warm oder kalt - in das Thema Farbtemperaturen und dessen Auswirkungen bringen konnten. Wie immer gilt, wenn noch Fragen offenbleiben, könnt Ihr uns gerne eine E-Mail schreiben. Über Feedback oder das Teilen des Beitrags freuen wir uns natürlich auch immer, denn jeder einzelne Text ist jede Menge Arbeit, die wir allerdings leidenschaftlich gerne machen.
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Euer Sascha von S-Polytec