Genau erklärt: Farbindex von Leuchtmitteln

Genau erklärt: Farbindex von Leuchtmitteln

Der Farbwiedergabeindex von Leuchtmitteln sagt aus, wie stark Farben verfälscht werden. Wir erklären was der CRI ist.

Wie Farben unter Licht wirken, hängt stark vom CRI ab. Ein niedriger Wert verfälscht Farben und beeinträchtigt das Raumgefühl. Deshalb ist gute Farbwiedergabe je nach Raum und nutzung entscheidend. Wir erklären, worauf es beim CRI ankommt und wie die richtige Wahl gelingt!

Was bedeutet der Farbwiedergabeindex bei eines Leuchtmittels

Der Farbwiedergabeindex (CRI – Colour Rendering Index) ist ein Maß dafür, wie natürlich Farben unter einer bestimmten Lichtquelle im Vergleich zu einer Referenzlichtquelle erscheinen. Im Grunde genommen handelt es sich um eine Kenngröße zur Bewertung von künstlichen Lichtquellen, insbesondere im Hinblick auf die Farbwahrnehmung durch das menschliche Auge. Einfach gesagt: Sagt der CRI aus, wie gut ein Leuchtmittel, beispielsweise ein LED-Spot die Farben wiedergibt, wie wir sie unter Sonnenlicht wahrnehmen würden – also so, wie wir es gewohnt sind.

Was ist CRI genau?

Der Farbwiedergabeindex (CRI) – auf Englisch Color Rendering Index – ist ein international genormter Kennwert, der angibt, wie natürlich Farben unter einer künstlichen Lichtquelle erscheinen. Entwickelt wurde der CRI in den 1960er-Jahren von der CIE (Commission Internationale de l’Éclairage), der Internationalen Beleuchtungskommission. Ziel war es, ein objektives Bewertungsverfahren zu schaffen, mit dem sich die Qualität der Farbwiedergabe verschiedener Lichtquellen vergleichen lässt. Hintergrund der Einführung war die zunehmende Verbreitung von Leuchtstofflampen und anderen künstlichen Lichtquellen, die sich hinsichtlich ihrer Farbwiedergabe deutlich unterschieden. Während das Licht einer Glühlampe Farben relativ naturgetreu wiedergibt, zeigten andere Leuchtmittel teilweise starke Farbverfälschungen – etwa ein blasses Rot oder ein unnatürliches Hautbild. Um diese Unterschiede messbar und vergleichbar zu machen, wurde der CRI entwickelt. Dank seiner Aussagekraft wurde der CRI weltweit zum Standard bei der Bewertung von Leuchtmitteln – sowohl für den professionellen Einsatz als auch für den Alltag.

Wie wird der CRI gemessen?

Die Messung des CRI erfolgt in einem Labor mit einem standardisierten Verfahren. Dabei wird eine Testlichtquelle – zum Beispiel eine LED-Lampe – mit einem ganz speziellen Referenzlicht verglichen. Diese Referenz ist meist das Tageslicht oder bei warmweißen Lichtfarben mit einer Farbtemperatur unter 3.300 Kelvin das Licht einer herkömmlichen Glühlampe. Dann beleuchtet man mit beiden Lichtquellen nacheinander eine Reihe von acht standardisierten Farbfeldern, die typische Farben des Alltags enthalten, wie etwa ein helles Blau, ein Rosa, ein Orange oder ein Olivgrün. Dabei vergleicht man, wie unterschiedlich diese acht Farben unter der Testlichtquelle im Vergleich zur Referenzlichtquelle aussehen. Je geringer der Unterschied ausfält, desto besser ist die Farbwahrnehmnung bei einer Beleuchtung mit der getesteten Lichtquelle. Der der CRI-Wert ist dann entsprechend höher. Der höchste mögliche CRI ist 100, was bedeutet, dass die Farben unter der Lichtquelle genauso wirken wie unter natürlichem Licht.

Beispiel: für unterschiedliche Farbwiedergabe: Ein rotes T-Shirt kann unter Badezimmerlicht kräftig und satt erscheinen, während es im Tageslicht plötzlich deutlich blasser oder leicht bräunlich wirkt. Dies weist auf eine schlechte Farbwiedergabe und damit auf einen niedrigen CRI hin. Sieht dieses T-Shirt stattdessen sowhl im Badezimmer, als auch beim Spaziergang im freien gleich intensiv Rot aus, ist dies ein Hinweis auf eine gute Farbwiedergabe – also einen hohen CRI.

Bei der Messung des Farbwiedergabeindex (CRI) werden standardisierte Testfarben verwendet, die in der internationalen Norm CIE 13.3-1995 ganz eindeutig definiert sind. Es handelt sich um insgesamt acht Referenzfarben (TCS01 bis TCS08), die zur Ermittlung des allgemeinen CRI (Ra) verwendet werden. Für eine detailliertere Bewertung können weitere Farben (TCS09 bis TCS14) eingesetzt werden, was aber in der Regel nur für Leuchtmittel angewendet wird, die für spezifische Umgebungssituationen, bei denen eine sehr hohe Farbtreue von hoher Bedeutung ist, beispielsweise in Laboren.

Standardisierte Referenzfarben der CRI-Messung

  • TCS01 (R1) Hellgraublau (Leicht bläuliches Grau)
  • TCS02 (R2) Gelbgrau (Helles Beige-Gelb)
  • TCS03 (R3) Dunkelhäutiger Teint (Hautfarbton, leicht rötlich)
  • TCS04 (R4) Gesättigtes Rosa (Intensives Altrosa)
  • TCS05 (R5) Gelbgrün (Blasses Olivgrün)
  • TCS06 (R6) Hellblau (Leuchtend helles Blau)
  • TCS07 (R7) Violett (Mittleres Lila)
  • TCS08 (R8) Hellrosa (Rosé, fleischfarben)
    • Erweiterte Referenzfarben der CRI-Messung

      • TCS09 (R9) Gesättigtes Rot (Intensives Blutrot)
      • TCS10 (R10) Gesättigtes Gelb (Reines Zitronengelb)
      • TCS11 (R11) Gesättigtes Grün (Reines Grasgrün)
      • TCS12 (R12) Gesättigtes Blau (Intensives Königsblau)
      • TCS13 (R13) Gesichtsfarbe, hell (Heller Hautfarbton)
      • TCS14 (R14) Gesichtsfarbe, dunkel (Dunkler Hautton)
        • Was ist ein guter CRI für Leuchtmittel

          Ein guter CRI bei Leuchtmitteln ist entscheidend dafür, wie natürlich und angenehm Farben im Alltag wirken. Besonders in Innenräumen, in denen viel künstliches Licht genutzt wird, beeinflusst die Farbwiedergabe die Wahrnehmung von Menschen, Gegenständen und Materialien deutlich. Als hoher Wert gilt ein CRI von über 90 und steht für eine sehr gute Farbwiedergabe. Solche Leuchtmittel zeigen Farben nahezu so, wie sie unter natürlichem Tageslicht erscheinen. Dies ist beispielsweise in Wohnräumen von Vorteil, etwa wenn Wandfarben, Möbel oder Kleidungsstücke im Licht genauso wirken sollen wie draußen. Auch in Bereichen wie Kunst, Fotografie, Mode oder im Einzelhandel ist ein hoher CRI wichtig, da hier Farben realistisch und unverfälscht wiedergegeben werden müssen. Leuchtmittel mit einem CRI zwischen 80 und 89 bieten eine ebenfalls gute Qualität, die für die meisten Alltagsanwendungen – etwa als Terrassenbeleuchtung, in Küchen, Büros oder Fluren – völlig ausreichend ist. Farben erscheinen bei solchen werten in der Regel korrekt, auch wenn feine Unterschiede weniger präzise dargestellt werden. Ein grüner Apfel sieht beispielsweise unter solchem Licht noch immer grün aus, wirkt aber vielleicht etwas matter als unter Tageslicht. CRI-Werte unter 80 können dazu führen, dass Farben verfälscht erscheinen – etwa ein Rot, das bräunlich wirkt, oder Hauttöne, die blass oder gräulich aussehen. In Lagerhallen, Kellern oder technischen Bereichen, in denen Farbe eine untergeordnete Rolle spielt, kann ein niedrigerer CRI ausreichen, doch für Wohn- und Arbeitsbereiche empfiehlt sich ein möglichst hoher Wert.

          Die Bilder zur Verdeutlichung der Wirkung unterschiedlicher CRI-Werte sind KI-generiert .

          Typische CRI-Werte und deren Bedeutung

          • CRI 90 - 100 Hervorragend, sehr naturgetreu
          • CRI 80 - 89 Gut, Farben erscheinen realistisch
          • CRI 60 - 79 Mittelmäßig, Farben leicht verfälscht
          • CRI 40 - 59 Schlecht, deutliche Farbverfälschung
          • CRI < 40 Sehr schlecht

          HINWEIS: Der CRI sagt nichts über die Farbtemperatur (z.B. warmweiß vs. kaltweiß) aus, sondern nur über die Treue der Farbwiedergabe. Tatsächlich hat auch die Farbtemperatur eine Wirkung auf die Wahrnehmnung von Farbe, da Farben in Abhängigkeit von der Farbe des Licht mehr oder weniger stark absorbiert werden.

          Wir hoffen, dass wir mit diesem Blogbeitrag etwas Farbe in Ihr Leben gebracht haben. Oder zumindest verständlich ist, warum manchmal das Gefühl entsteht, dass die Kleidung im Store immer viel besser aussieht als Zuhause. Wenn das so ist, sollte man über einen Wechsel der Leuchtmittel nachdenken. Wie immer gilt, bei Fragen einfach schreiben. Zum Beispeil eine E-Mail. Über Feedback oder das Teilen des Beitrags freuen wir uns natürlich auch immer, denn jeder einzelne Text ist jede Menge Arbeit, die wir allerdings leidenschaftlich gerne machen.

          Wenn Ihr immer auf dem Laufenden bleiben wollt, wissen wollt, was uns bewegt und was sich alles in unserem Onlineshop tut, folgt uns doch auf Instagram und Facebook. Wir freuen uns über jedes Like.

          Euer Sascha von S-Polytec

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Kategorie Kunststoffplatten